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Rathaus Bochum

Dass eine ganze Stadt hinter ihrem Verein steht, wird nicht nur im Stadion, sondern gelegentlich auch auf dem Rathausplatz eindrucksvoll demonstriert. Vor allem, wenn es etwas zu feiern gibt, ist das Rathaus offizielle Anlaufstelle und der Balkon des städtischen Gebäudes eignet sich dann prima, um die Trophäen den jubelnden Fans zu präsentieren. In Bochum ist das nicht anders. Große Titel konnte der VfL in seiner Historie zwar keine erringen, trotzdem feierten sie die Feste eben, wie sie fielen. Beispielsweise am 29. Mai 1988, einen Tag nachdem die Bochumer Deutscher Vize-Pokalsieger wurden. Auch wenn das Finale in Berlin gegen Eintracht Frankfurt mit dem knappsten aller Ergebnisse 0:1 verloren wurde, kamen weit über 10.000 Menschen zum Rathausplatz, um ihr Team hochleben zu lassen.

Wohl selten zuvor bebte das zu Zeiten der Weimarer Republik gebaute Rathaus damals in seinen Grundfesten. Im Anschluss an die Grundsteinlegung im Jahre 1927 erfolgte nach rund vierjähriger Bauzeit am 20. Mai 1931 die Eröffnung des Rathauses. Der für die Verwaltungsarchitektur der 20er Jahre typische Baustil zeichnet sich durch seine Sachlichkeit aus, ohne monoton zu wirken. Der Rathausbau kostete 9,25 Millionen Reichsmark - eine für damalige Verhältnisse hohe Summe. Die Außenseite ist schlicht. Das Eingangsportal und der zweistöckige erkerartige Vorbau an der rechten Front sind die einzigen herausragenden Fassadenelemente.

Umso schmuckvoller ist der Innenhof gestaltet. Hier stehen der Glockenturm sowie die aus Travertin und Bronze bestehenden Brunnen, die die klangvollen Namen „Brunnen der Schönheit und „Brunnen des Glücks“ tragen. Das Glockenspiel im Rathausturm stellt überdies etwas Einzigartiges dar. Es besteht aus 28 Gussstahlglocken mit einem Gesamtgewicht von 2.300 Kilogramm, wobei die schwerste Glocke 375 und die leichteste vier Kilogramm wiegt. Es ist das erste aus Gussstahl hergestellte Glockenspiel der Welt.

Dazu passt die auf dem Rathausvorplatz aufgestellte Glocke, die 1867 als größte von vier Glocken eine Sensation auf der Weltausstellung in Paris war. Glocken aus Bochum erlangten schon häufig Weltruhm. Bis 1979 war die Glocke als Denkmal auf dem Werksgelände der Friedrich Krupp Hüttenwerke aufgestellt, ehe das 15.000 Kilogramm schwere Werk 1979 der Stadt Bochum übereignet wurde. Bereits 1991 wurde das Rathaus in die Denkmalschutzliste der Stadt Bochum aufgenommen.


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