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Vonovia Ruhrstadion

Das heutige Vonovia Ruhrstadion war bei seiner Eröffnung 1979 Vorreiter für all jene Fußballtempel, die um die Jahrtausendwende entstanden. Vor allem die Architektur setzte Maßstäbe. „Wie die hängenden Gärten ragen die Tribünen für das Stadion heraus“ schrieb eine Zeitung, die das Stadion sogleich zum achten Weltwunder deklarierte.

Man mag sich das ja heute nicht mehr vorstellen können, aber schon in vergleichsweise grauer Vorzeit war dieser Ort, an dem 1979 mit dem Ruhrstadion eine der schönsten Spielstätten Deutschlands eröffnet wurde, ein echter Wallfahrtsort für Fußballanhänger. Vor knapp 100 Jahren gingen die Bochumer Fans allerdings nicht ins Stadion, sondern – um den Jargon zu zitieren – „anne Castroper“. Die Wiese des Bochumer Bauern Dieckmann an der Castroper Straße war wie geschaffen, um der seinerzeit aufkommenden Lederball-Leidenschaft zu frönen. Schon 1911 fand hier das erste Spiel zwischen SuS Bochum und dem VfB Hamm statt. 500 Zuschauer sollen damals dabei gewesen sein – immerhin.

Mit den Jahren wurde fleißig ausgebaut. Die umliegenden Arenen in Dortmund, Gelsenkirchen, etc. legten zwar extrem zu, doch in seinem Wohnzimmer Vonovia Ruhrstadion hat der heimische VfL Bochum dennoch eine schicke Heimat gefunden. Kult ist es, wenn vor den Heimspielen der Bochum-Song von Herbert Grönemeyer aufgelegt wird und das halbe Stadion mitgrölt. Alles wartet dann auf die dritte Strophe, in der es heißt: „Machst mit dem Doppelpass jeden Gegner nass, du und dein VfL.“ Manchmal klappt das sogar.

Drei A-Länderspiele der deutschen Männer-Nationalelf fanden schon in Bochum statt und im Juni 2004 wurden hier fünf Partien der U21-Europameisterschaft, darunter das Finale mit dem Sieger Italien, ausgetragen. Gut ist die Stimmung aber bereits, wenn einfach nur der VfL Bochum eines seiner Bundesliga-Heimspiele austrägt. „Anne Castroper“ ist eben auch heute noch immer was los.


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