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Deutsches Sport- und Olympiamuseum
War der Ball hinter der Linie, oder nicht? Wer mag, kann sich im Deutschen Sport- und Olympia Museum immer wieder das „Wembley-Tor“ von 1966 ansehen. Doch es gibt noch viel mehr Medaillen, Standards und Kuriositäten aus der deutschen Sportgeschichte zu bestaunen. Beispielsweise ein Kaffeeservice als Prämie für den Gewinn der Europameisterschaft der Fußballfrauen 1989. Zum Vergleich: Die Herren erhielten 1990 für ihren WM-Titel 100.000 Mark pro Spieler.
In eine denkmalgeschützte alte Zoll- und Lagerhalle integriert, präsentiert sich das Deutsche Sport & Olympia Museum als ein von Grund auf „lebendiges“ Museum, das mit seiner Mischung aus historischem Ambiente, moderner Technik und zahlreichen Originalobjekten jeden Besucher in seinen Bann zieht. 2.000 qm Ausstellungsfläche mit reizvollen Dauer- und Wanderausstellungen handeln sich um rund 2.500 Jahre Sportgeschichte! Zahlreiche Originalobjekte erinnern an sportliche Triumphe und Tragödien! Nicht nur über die Kölner Fußball-Ikonen Hans Schäfer und Wolfgang Overath hat das Deutsche Sport & Olympia Museum reichhaltiges zu erzählen.
Alleine über Schäfer, einen der WM-Helden von 1954 in Bern, könnten ganze Romane verfasst werden. Schäfer war der erste deutsche Nationalspieler, der an drei WM-Endturnieren hintereinander teilnahm (1954, 1958, 1962). In 39 Länderspielen erzielte er 15 Tore, in 711 Partien für den 1. FC Köln traf er 501 Mal. Hans Schäfer, wegen seiner großen Nase „de Knoll“ genannt, war nie ein Mann des großen Trubels. Viel lieber absolvierte er die Besuche am Geißbockheim, wenn der Mann aus Köln-Zollstock dort die Geschäftsstellen-Mitarbeiter begrüßen konnte und Anekdoten aus seinem an Erfolgen und Ehrungen reichen Fußballer-Leben berichten sollte. Und offen bekannte Schäfer, dass er seinem FC nahe sein will, „bis ich Hundert werde und dann bei einem Glas Kölsch tot an der Theke umfalle“, wie er 2007 anlässlich seines 80. Geburtstags wissen ließ – und bei dieser Gelegenheit anmerkte: „Mäßig begabte Profis verdienen heute zu viel Geld.“ 2000 Mark pro Nase erhielten die WM-Sieger 1954 als Prämie vom DFB.
Schäfers Markenzeichen waren seine Torschüsse. An den schönsten am 14. Juni 1953 erinnerte er sich in einer Hommage der FC-Vereinszeitschrift „Geißbockecho“ gern zurück: „Das war bei einem B-Länderspiel gegen Spanien in Düsseldorf. Ich habe eine Flanke aus der Luft genommen und den Ball in den Winkel gedroschen - der hat das Tornetz zerfetzt und ist hinten wieder rausgekommen.“ Seine eigene Meinung äußerte er auch zum „Helden-Mythos“ von 1954: „Wir waren keine Helden. Wir waren eine gute Mannschaft, die gut Fußball spielen konnte und viel Glück hatte. Mit Heldentum hat das aber nichts zu tun.“