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Deutsche Sporthochschule Köln (ehem. Hennes-Weisweiler-Akademie)

Am 27. April 2005 war es soweit, die Fußballtrainerakademie der Sporthochschule Köln wurde anlässlich eines Jubiläums in „Hennes-Weisweiler- Akademie“ umbenannt. Der Grund: In 50 DFB-Fußballlehrerlehrgängen seit 1947 wurden nicht weniger als 1.233 Fußballlehrer ausgebildet. Solange besteht schon die Kooperation zwischen dem Deutschen Fußball-Bund, der Deutschen Sporthochschule Köln und dem Land NRW.

Die Liste der Absolventen liest sich wie das „Who ist Who“ des deutschen Fußballs. Unter der Leitung von Sepp Herberger (1947-1950), Hennes Weisweiler (1957-1970), Gero Bisanz (1971-2000) und Erich Rutemöller (2000 bis 2007) und Frank Wormuth (seit 2008) hat sich der Begriff „Trainer made in Germany“ zu einer international renommierten Marke entwickelt. Zwei der vier DFB-Oberlehrer standen übrigens auch in den Diensten des 1. FC Köln.

Erich Rutemöller war zwei Spielzeiten (1990-1992) lang Trainer des FC. Unvergessen sein Tipp „Mach et, Otze!“ an Frank Ordenewitz, als dieser den Trainer im Pokalhalbfinale gegen Duisburg fragte, ob er eine rote Karte provozieren solle, um damit die Sperre nach den damaligen Regeln in der Bundesliga absitzen zu können und für das Pokalfinale spielberechtigt zu sein. Peinlich für beide: Eine TV-Kamera mit eingeschaltetem Mikrofon hatte den Dialog Millionen von Fernsehzuschauern live ins Wohnzimmer gesendet. Pech gehabt! Ordenewitz wurde für das Pokalfinale gesperrt und Köln verlor gegen Werder Bremen. Erfolgreicher war da Hennes Weisweiler. Er trainierte den FC von 1976-1980. Zuvor hatte er mit Borussia Mönchengladbach alles erreicht, was mit einer deutschen Vereinsmannschaft möglich war, dann wechselte er 1975 zum FC Barcelona, wo er sich gegen Präsident, Presse und Mittelfeldstar Johan Cruyff nicht durchsetzen konnte. FC-Chef Peter Weiand holte ihn zurück an den Rhein. „Wenn wir jetzt erklären würden, wir könnten Weisweiler nicht mehr bezahlen und müssten deshalb eine Sammlung durchführen, ich wäre sicher, Tausende würden ihren letzten Groschen hergeben“, so charakterisierte Geschäftsführer König die damalige Stimmung in der Domstadt.

8.000 Menschen kamen, um das erste Training des Meistermachers in Köln zu sehen. Was keiner – außer den Kölnern – so recht glauben wollte: Hennes Weisweiler, der von sich behauptete, „Meister werden zu müssen, ist nun mal mein Schicksal“, wurde tatsächlich im ersten Jahr seiner Rückkehr Pokalsieger und im Jahr darauf deutscher Meister und Pokalsieger zugleich. Apropos Trainer, Sepp Herberger war zwar nie in Diensten des 1. FC Köln, hatte aber offensichtlich Einfluss auf den damals wichtigsten Kölner Spieler, Hans Schäfer. Den ermahnte er nämlich bei der Siegesfeier nach dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 mit den Worten: „Hans, trinken Sie nicht so viel! In acht Wochen haben wir ein schweres Spiel in Brüssel gegen Belgien.“ Und was aus Hans Schäfer für Köln geworden ist, findet sich im FC-Museum bestens aufbereitet.


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