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Sportgemeinschaft 09 Wattenscheid e.V.

Die Geschichte der SG Wattenscheid 09 ist ein wenig verzweigt. Bereits 1906 entstanden in Wattenscheid Verbindungen, die drei Jahre später am 9. August 1909 die offizielle Gründung des Ballspielvereins Wattenscheid 09 ermöglichten. Unter dem Vorsitz von Anton Heinendahl fand die Gründung im Hotel Kaiserhof statt, die Fußballer nahmen in der C-Klasse ihren Spielbetrieb auf. Nach zahlreichen Fusionen wurde der Verein 1948 als Sportgemeinschaft 09 Wattenscheid eingetragen.

Sieht man einmal von lokalen Pokalen ab, konnte die SG Wattenscheid in ihrer abwechslungsreichen Vereinsgeschichte keine Titel gewinnen. Bedächtig aber konstant ging es jedoch aufwärts. Mit Klaus Steilmann hatte der Verein seit 1958 einen echten Gönner im Rücken, der 1970 auch den Vorsitz übernahm. 1969 gelang der Aufstieg in die traditionsreiche Regionalliga West, in der sich die SG schnell etablierte. Gute Fußballer gab es frühzeitig in Wattenscheid. Schon 1959 wurde mit Theo Ostermann der erste Spieler für die damals satte Summe von 4.000 Mark transferiert.

1974 scheiterte die SG in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga und musste in der neugegründeten 2. Bundesliga-Nord antreten. Außerdem kam es zu einem echten Rekordtransfer. Hannes Bongartz wechselte 1974 für 700.000 Mark zum Revier-Rivalen Schalke 04, wo sich der „Spargeltarzan“ zum Nationalspieler und Vize-Europameister entwickelte. 30 Jahre später gehen auch die Altintop-Zwillinge Hamit und Halil den Weg von Wattenscheid nach Schalke. Die Nachwuchsarbeit war an der Lohrheide schon immer vorbildlich. So feierten die B-Junioren 1982 die Deutsche Meisterschaft. Doppeltorschütze beim 3:1-Sieg im Finale gegen Eintracht Frankfurt war der spätere Bundestrainer Michael Skibbe.

Im gleichen Jahr stiegen die Profis zwar sportlich aus der nun eingleisigen 2. Bundesliga ab, profitierten aber vom Lizenzentzug für den TSV München 1860. In der Folge meist im Liga-Mittelfeld beheimatet gelang 1990 aber der rasante Aufstieg in die Bundesliga. Bongartz, der als Trainer zurückkehrte, schaffte das Husarenstück im ersten Anlauf.

Nach einem 11., einem 16. und einem 14. Rang, konnte der Klassenverbleib erst 1994 nicht geschafft werden. Im Abstiegsjahr ging sogar Bongartz und gab das Zepter an Ex-Profi Frank Hartmann weiter. Danach bestieg die SG den Fahrstuhl zwischen Zweitklassigkeit und der Regionalliga, ehe es sogar bis in die Oberliga und die Verbandsliga runter ging. 2008 gelang der Aufstieg in die neue NRW-Liga.

Die Erinnerung an vier tolle Jahre im Oberhaus blieb trotzdem haften – und ein Mal, am 11. September 1992 konnte man sogar den großen Stadtrivalen VfL Bochum mit 2:0 bezwingen.


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