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Stadtmuseum

Auch wenn es äußerlich nicht so aussieht, ist es zutreffend: Das Stadtmuseum ist das älteste Museum in Düsseldorf. Gegründet wurde es offiziell nämlich schon im Jahre 1874. Seinen ursprünglichen Standort hatte es allerdings an anderer Stelle. Seit 1963 stellt das Stadtmuseum seinen Bestand im ehemaligen Palais Spee am Schwanenspiegel in der Altstadt aus. Der Umzug ins neue Gebäude war der Auftakt für die Renovierung weiterer Räume, um der Sammlung gerecht zu werden. Der heutige Eingangsbereich wurde 1991 eingeweiht, samt multifunktionalem Ibach-Saal und Café Ey, benannt nach der berühmten Düsseldorfer Kunsthändlerin Johanna Ey.

Das Gebäude stellt ein angemessenes Ambiente dar für eine bemerkenswerte, ständige Sammlung über die geschichtliche, künstlerische, geistige und wirtschaftliche Entwicklung von Düsseldorf und seiner Umgebung. Auf drei Etagen dokumentieren unterschiedliche Objekte, Gebrauchsgegenstände, Maschinen der Industrialisierungszeit, Gemälde und Plastiken das alltägliche Leben früherer Generationen ebenso wie spektakuläre Ereignisse der Geschichte. Die Ausstellungsstücke belegen die Entstehung einer Zivilisation in der Region zur Zeit der Vor- und Frühgeschichte (3000 v.Chr. bis 700 n.Chr), beschäftigen sich mit der Gründung Düsseldorfs im Jahr 1288 und der Veränderung der Stadtgrenzen in den folgenden Jahrhunderten. Eine eindrucksvolle Sammlung an Stadtkarten veranschaulicht die Zeitreise.

Seit 1991 wird auch die „Urfahne“ des Vereins Fortuna Düsseldorf 95 als Dauerleihgabe aufbewahrt. Das gute Stück war bei einer Aufräumaktion Ende der 80er Jahre in den Vereinsräumen aufgetaucht. Identifiziert als die Fahne, die auf die Keimzelle des Vereins verwies, gaben die Stadtväter dem sporthistorischen Glanzstück eine Heimat, der man zutrauen durfte, ein weiteres Verschwinden des Zeitdokuments zu verhindern. Zwei Jahre vor Anfertigung der Original-Fahne war der Turnverein Flingern 1895, exakt am 5. Mai 1895, gegründet worden, just in dem Jahr, als Friedrich Wilhelm Albert Victor von Preußen, bekannter als der letzte Deutsche Kaiser Wilhelm II., das Verbot der Sonntagsarbeit für das Handelsgewerbe durchsetzte. Diese sozialpolitische Gesetzesreform trug dazu bei, dem aufkeimenden Drang zu sinnvoller Freizeitbeschäftigung und Ausgleich zum Arbeitsleben, Raum und Zeit zu verschaffen.

Fußball gespielt wurde jedoch im Turnverein Flingern 1895 vor der Jahrhundertwende noch lange nicht. Kunstturnen an Barren, Reck und Pferd, Diskus- und Speerwurf sowie Tauziehen gehörten zum turnerischen Standardprogramm. Wie erfolgreich die Disziplinen im Verein ausgeübt wurden, konnte nur im Wettkampf mit anderen auf sog. Turnfesten ermittelt werden. Traf man sich zum „frisch-, fromm-, fröhlich-, freien-Wettstreit“ bei einem Turnfest, dann bildete die „Fahnenweihe“ einen weiteren Höhepunkt neben dem sportlichen Programm. Und genau zu diesem Zweck der Fahnenweihe beim ersten selbst ausgerichteten Turnfest von Flingern 1895 am 20. Juni 1897 wurde die besagte Urfahne angefertigt.


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