Alle Städte im Überblick

Sparrenburg

Sehen Sie sich jetzt mal richtig um: Ist das nicht ein herrlicher Ausblick auf Stadt und Umland? Und auch die Sparrenburg selbst bietet eine eindrucksvolle, zünftige Mittelalter-Kulisse. Halt was für Ritter und Rebelle. 

„Rebell wurde ich an einem Samstag in Bielefeld.“ Kein Geringer als Günter Netzer, der aus der Tiefe des Raumes kommend Pässe zwar zum Zungeschnalzen schlagen konnte, aber auch lauffaul war, ließ sich dieses Bekenntnis entlocken. Das ließ sich so gar nicht mit den Ansprüchen seines Mönchengladbacher Meistertrainers Hennes Weisweiler vereinbaren. Weisweiler forderte 90 Minuten Tempofußball. „Wem nützt die tollste Avantgarde, wenn sie sich vor lauter Tempo selber zu Tode hetzt?“, fragte sich Netzer, als die Gladbacher auf der Bielefelder „Alm“ mit 2:0 gegen Arminia führten und ihr geistiger Chef begann, das Spiel zu verzögern. Weisweiler tobte, doch der Mythos vom „Rebell am Ball“ war geboren. 

Es mag kein Zufall sein, dass dies in Bielefeld im Schatten der Sparrenburg geschah. Das im 13. Jahrhundert erstmals erwähnte Festungsgebäude ließ sich schon von vielen Rebellen herausfordern. Die Sparrenburg überstand sogar die Wirren des Dreißigjährigen Krieges unbeschadet. Sie wurde zwar mehrfach belagert, aber nie erobert – und ist nun ein beliebtes Ausflugsziel mit einer anspruchsvollen Gastronomie. Auf einer Besichtungstour auf den Spuren von Ritter und Burgfrauen, ist der genaue Blick auf die 1.000 verlegten Spendersteine, durch die kürzlich die Sanierung der Sparrenburg finanziert wurde, empfehlenswert. Ein „Sparrenburg-Stein“ trägt die Gravur von Günter Netzer, damit keiner vergisst, wo und wann er zum öffentlichen Rebellen wurde. Natürlich hat sich an dieser Stelle mit Uli Stein auch ein extravaganter WM-Keeper verewigt – so wie Torhüter nun mal sind.


Weitere Ausflugsziele