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Georg-Melches-Stadion
Das Georg-Melches-Stadion an der Essener Hafenstraße gehörte zu den Kultstätten des Fußballs. Im Zuge des Neubaus des Stadion Essen musste das Georg-Melches-Stadion weichen. Da, wo sich heute der Stadion-Parkplatz befindet, feierte RW Essen seine großen Erfolge und die Grundsteine zur deutschen Meisterschaft (1955) und DFB-Pokal-Sieg (1953). Auf dem Geläuf spielten Legenden wie Helmut Rahn (dem hier ein Denkmal gewidmet ist), Horst Hrubesch oder Manni Burgsmüller. Das Stadion in seiner ursprünglichen Form gibt es nicht mehr.
Das Georg-Melches-Stadion stellte als Heimat des Traditionsvereins Rot-Weiss Essen schon frühzeitig das Sinnbild für den Fußball im Ruhrgebiet dar. Das perfekte Miteinander von Kohle und Kickern war stets allgegenwärtig und sorgte regelmäßig für ein volles Haus im Schatten einer stilechten Industrie-Kulisse. Bereits 1920 wurde auf dem Gelände des heutigen Stadions im Essener Stadtteil Bergeborbeck Fußball gespielt, am 13. August 1939 wurde die Sportstätte als „Stadion Rot-Weiss“ mit einem Spiel gegen Schalke 04 (1:5) offiziell eingeweiht. Seit dem 5. August 1964 trug sie den Namen „Georg-Melches-Stadion, benannt nach dem kurz zuvor verstorbenen Ehrenvorsitzenden, der die Vereinsgeschicke über Jahre wie kein anderer lenkte und prägte.
Gewaltig war der Ruhm, den die „Roten“ in den Nachkriegsjahren sammelten. Seine tollsten Triumphe feierte der Traditionsverein in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als man mit Aushängeschildern wie Fritz Herkenrath oder Helmut Rahn Deutscher Meister (1955) und DFB-Pokalsieger (1953) wurde. Spektakulär ging es im Stadion fast immer zu, notfalls fanden hier früher 30.000 Zuschauer Platz.
Am Stadion selbst findet man einige Erinnerungen an die große Zeit von RWE. Die Bergmannsstatuette „Kurze Fuffzehn“ wurde von Club selbst in den 1950er Jahren in Auftrag gegeben, um an die enge Verbindung zum Bergbau zu erinnern. Die fast lebensgroße Bronzefigur, die zunächst in einer Gartenanlage hinter der Haupttribüne stand und später auf den Stadionvorplatz gebracht wurde, stellt einen Bergmann dar, der von der Arbeit verschnauft: für kurze 15 Minuten eben. So lange dauern auch die Halbzeitpausen bei Fußballspielen.
Wesentlich neuer ist das Helmut Rahn-Denkmal, das kurz nach Rahns Tod 2003 in Auftrag gegeben und im Juli 2004 dem Club geschenkt wurde. Die Essener sind stolz darauf, dass der Mann, den alle „den Boss“ riefen, einer von ihnen war. 1954 war es schließlich Rahn, der im Weltmeisterschaftsfinale gegen Ungarn das deutsche Team mit zwei Toren zum Titel schoss.
Die Zeugnisse einer glorreichen und bewegten Vergangenheit sind an der Essener Hafenstraße ohnehin allgegenwärtig. Man mag es kaum glauben, dass hier 1957 eines der modernsten Stadien in Deutschland stand. Im 2. Weltkrieg wurde der im Essener Industriebereich gelegene Stadtteil Bergeborbeck-Vogelheim fast völlig zerstört, auch das Stadion lag in Trümmern. Laut Vereinschronik organisierte Georg Melches aber etliche Freiwillige, die den Wiederaufbau angingen.