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Veltins-Arena

Fünf Sterne – und damit die höchste Kategorie – vergab der europäische Fußballverband UEFA, als er die neue Veltins-Arena begutachtete. Fußballspiele vor 61. 524 Zuschauern sind an dieser Stelle ein Genuss. Exklusiv ist der ausfahrbare Rollrasen, die Dachkonstruktion und auch die eigene Schalke-Kapelle, die bei einer exquisiten Stadionführung mitsamt Kabinengang und Schalke-Museum besichtigt werden kann. Hier können nicht nur Schalke-Fans für den nächsten Sieg beten – oder gar heiraten.

Die Zuschauer strömten schon vor der offiziellen Eröffnung im August 2001 ins Stadion. Auf Schalke muss eben nur das Flutlicht angeknipst werden und schon kommen 10.000 Leute. Kein Wunder, dass regelmäßig "ausverkauft" gemeldet wird. Und das nicht nur, wenn der Ball rollt. 76.152 Zuschauer sorgten am 7. Mai 2010 beim Eröffnungsspiel der Eishockey-WM in der Arena für einen (Eishockey-) Publikumsrekord. Dafür wurde binnen drei Tagen eigens eine Eisfläche im Innenraum erstellt. Angefeuert werden auch die besten internationalen Biathleten, die stets in der letzten Dezember-Woche durch die Arena laufen und schießen, oder renommierte Künstler, die in der Arena Konzerte geben.

Durch die Kapelle, die sich direkt gegenüber dem Kabinentrakt in den Katakomben befindet, ist die Arena der heiligste Ort der Liga, der inzwischen allerdings Nachahmer gefunden. Denn neben dem spanischen Spitzenklub FC Barcelona war Schalke lange der einzige Fußballverein, der über einen eigenen Gottesdienstraum im Stadion verfügte. 2006 zog auch das Berliner Olympiastadion nach, später unter anderem die Frankfurter Arena. „Wenn Menschen in unserer Stadt in Not sind, wenden sie sich entweder an die Kirche oder an Schalke 04. Mit der Kapelle und der möglichst häufigen Anwesenheit eines Seelsorgers wollen wir dieser Aufgabe gerecht werden“, sagte Schalke-Geschäftsführer Peter Peters schon bei der Eröffnung 2001. Bis 2009 wurden alleine 500 Taufen in der Veltins-Arena durchgeführt, dazu natürlich auch viele Hochzeiten. Zeichnungen an den Wänden deuten einen „Zweikampf“ zwischen Kain und Abel oder David und Goliath an. Ein „Fußballgott“ ist hier kein Thema. „Gott ist immer bei mir, er trifft allein die Entscheidungen“, sagte Schalkes Brasilianer Marcello Bordon, der unter seinem Trikot die Botschaft „Gott ist doch auf Schalke“ trug.

Die Idee, eine Multifunktionsarena auf dem Berger Feld zu bauen, weil das Parkstadion nicht mehr zeitgemäß war, kam schon 1988 auf. Der damalige Präsident Günter Eichberg spielte mit diesen Plänen, weil der als Sonnenkönig titulierte Präsident aber 1993 zurücktreten musste, blieb der Bau zunächst eine Vision. Doch schon kurz darauf setzten Rudi Assauer, Gerd Rehberg, Josef Schnusenberg und Peter Peters das ehrgeizige Projekt um. Bereits am 21. November 1998 erfolgte der erste Spatenstich auf dem „Schalker Feld“.

Waren bei der Grundsteinlegung rund 300 Menschen dabei, so nahmen weit über 300.000 Fans die Gelegenheit war, während der Bauphase an Führungen über die Baustelle teilzunehmen. Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit erfolgte die Eröffnung. Am 13. und 14. August 2001 öffnete die Arena ihre Pforten. 90.000 Fans kamen an beiden Tagen, sahen dabei den amerikanischen Sänger Lionel Richie und ein Blitzturnier, in dem Schalke 04 auf Borussia Dortmund und die Fan-Freunde vom 1. FC Nürnberg traf. Hieß das Stadion zu Beginn noch Arena Auf Schalke, so strahlen seit der Namensgebung durch die Veltins Brauerei am 1. Juli 2005 die blauen Buchstaben weithin in den Himmel, um zu zeigen, dass man jetzt in der Veltins-Arena dem Ball nachjagt.

Unabhängig vom Namen ist die Veltins-Arena aber eine Klasse für sich. Nicht nur der „Rollrasen“, der aus dem Stadioninneren nach draußen an die Sonne geschoben werden kann, ist einzigartig und bürgt für eine gute Qualität. Selbst kompromisslose Verteidiger haben es schwer, durch Blutgrätschen auf dem Grün langfristige Schäden anzurichten. Von allen Plätzen hat der Fan beste Sicht, gerade auf den Unterrängen sind die Zuschauer nah am Geschehen. Komplett einsehbar ist überdies der gewaltige Videowürfel, den zunächst nur Nationalkeeper Oliver Kahn „abschießen“ konnte. Bei schlechtem Wetter kann das Dach geschlossen werden.

Auf den Gängen im Innenbereich befindet sich eine große Auswahl an Imbissbuden. Von der Bratwurst bis zur Pizza, vom Bier bis zum Wasser ist alles erhältlich. Bezahlt werden muss dann mit der „Knappenkarte“, einer eigens für die Arena eingeführten Währung.

Natürlich wurde die Arena direkt als Stadion für die WM 2006 ausgewählt. Die Generalprobe gab es schon zwei Jahre vorher. Am 26. Mai 2004 stieg hier das Champions-League-Finale zwischen dem FC Porto und AS Monaco. Internationales Flair passt halt nach Schalke. Davon konnte sich auch der inzwischen verstorbene Grimaldi-Fürst Rainier überzeugen.
 


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