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Stadion am Zoo
Von Konrad Adenauer sind viele Zitate übermittelt, der ehemalige Bundeskanzler Deutschlands hat ja auch eine Menge gesagt und Geschichte geschrieben. In Wuppertal erinnern sich die Menschen aber besonders gerne an Adenauers Worte aus einer Zeit, in der er noch lange nicht Kanzler, sondern viel mehr Oberbürgermeister von Köln war. 1924 soll Adenauer nämlich festgestellt haben, dass das neu gebaute Wuppertaler Stadion am Zoo einen Fehler aufweise. „Es steht nicht in Köln“, wurde der spätere Kanzler zitiert. Auf diese Anerkennung sind die Wuppertaler stolz, denn trotz aller Schönheiten des Bergischen Landes kommt es nicht so häufig vor, dass ein Kölner neidisch über die Wupper schaut.
Neben den heutigen Fußballarenen, -parks und -tempeln der Bundesliga nimmt sich das Stadion am Zoo bescheiden aus. Der Komfort für den Stadionbesucher lässt – außer auf der modernisierten Haupttribüne – Wünsche offen, die es zur Eröffnung am 5. Oktober 1924 noch nicht gab, und die auch zu den Glanzzeiten des WSV Anfang der 70er Jahre noch nicht so deutlich formuliert wurden. Im Nostalgieclub der altehrwürdigen Fast-Original-Kampfbahnen nimmt das charaktervolle Stadion am Zoo eine Sonderstellung ein.
Der grüne Rasen ist bzw. war umgeben von einer Radrennbahn, die ursprünglich für Steherrennen genutzt wurde und als schnellste Zementbahn Europas galt. Mit einer Länge von 500 Metern, einer Breite von zwölf Metern und mit einer Überhöhung in den Kurven von acht Metern könnte sie heute die größte und originellste Fußballstadion-Werbefläche der Welt darstellen, wenn sie nicht mittlerweile zu weiten Teilen für Zuschauerränge hätte weichen müssen.
Die Haupttribüne wurde zwischen 1991 und 1993 für satte 31 Millionen DM umfangreich saniert. Das hat sich für die zahlenden Zuschauer gelohnt. Seitdem gibt es 5.000 überdachte Sitzplätze und einen VIP-Raum für etwa 300 Gäste. 1.500 weitere Sitzplätze und 16.700 Stehplätze trotzen Wind und Wetter im Bergischen Land und sind bzw. waren vergleichsweise weit vom Spielfeld entfernt. Im September 2006 wurde nämlich die Baugenehmigung für den Neubau der Hintertor-Tribünen erteilt.