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Gasometer
Einkaufsparadiese gibt es an Rhein und Ruhr reichlich. Als in Oberhausen aber das CentrO am 12. September 1996 eröffnet wurde, da ging durchaus ein Raunen durch das Revier. Neben den rund 200 Läden locken unter anderem eine 400 Meter lange Promenade mit Kneipen und Restaurants sowie ein Vergnügungspark und vieles mehr in Europas größtes Einkaufs- und Freizeitzentrum. Etwa 23 Millionen Menschen strömen jährlich in die Neue Mitte Oberhausen, in der im Sommer 2004 sogar schon die Rolling Stones spielten.
Viele Kunden und Vergnügungssüchtige werden gar nicht so genau wissen, auf welchen historischen Spuren sie hier wandeln. Auf dem industriellen Höhepunkt befanden sich an dieser Stelle die Thyssen Stahlwerke. Hier standen nicht wenige Fußballspieler in Lohn und Brot und arbeiteten Seite an Seite mit ihren Fans. Leute aus dem Volk halt, wie es sie beim ansässigen Verein Rot-Weiß Oberhausen immer wieder gab.
Diese Zeiten sind nun endgültig vorbei, doch der Fußball hat auch in der direkt an der A 42 gelegenen Neuen Mitte seinen Platz. Im direkt neben dem Einkaufszentrum liegenden Gasometer im Jahr 2000 die bedeutendste Ausstellung statt, die der deutsche Fußball lange Zeit zu bieten hatte. Unter dem Motto „Der Ball ist rund“ wurde das 100. Jubiläum des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Oberhausener Gasometer begangen. Über 215.000 Besucher passierten während der fünf Monate die Tore des Wahrzeichens der Stadt.
„Gasometer“ ist übrigens die volkstümliche, aber längst eingebürgerte Bezeichnung für einen Gasbehälter. Der Oberhausener Gasometer wurde 1929 fertiggestellt und ist mit 117,5 m Höhe der größte Gasometer Europas. Er hat einen Durchmesser von 67,6 m und ein Nutzvolumen von 347 000 Kubikmetern. Der Behälter diente als Zwischenspeicher und ermöglichte den städtischen Gaswerken, sich optimal auf Verbrauchsschwankungen einzustellen. Erst als der Gasometer überflüssig wurde, weil mittlerweile Erdgas durch Pipelines geliefert wurde, kam es 1988 zur Stilllegung. Die Umbau- und Restaurationsarbeiten zur Ausstellungshalle kosteten insgesamt 15,98 Millionen Mark.
Die Investition hat sich gelohnt. Sehr empfehlenswert ist die Aussichtsplattform, von der man bei strengem Wind und klarer Sicht einen tollen Blick über die gesamte Region hat. Keine Angst vor den Stufen: der Aufzug steht bereit. Im Inneren der „Industriekathedrale“ befinden sich regelmäßig wechselnde Ausstellungen, die schon einen Reiz darin haben, in einer ungewöhnlichen Atmosphäre präsentiert werden zu können.