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Marktplatz Uerdingen

Dass Uerdingen eine Reise wert ist, werden Sie spätestens merken, wenn Sie das Herz der Rheinstadt betreten haben. Viele Jahrhunderte war Uerdingen tatsächlich selbstständige Stadt, die erst 1929 im Zuge einer Gebietsreform von Krefeld eingemeindet wurde. Auf dem Marktplatz – oder „Op de Maat“, wie die Uerdinger im feinsten Platt zu sagen pflegen – trafen sich immer schon alle Schichten der Bevölkerung. Die angrenzende Fußgängerzone ist heute noch beliebtes Ziel ausgedehnter Shoppingtouren. Entspannung finden die Menschen entweder in den zahlreichen Bistros und Restaurants um den Marktplatz oder direkt am Rhein, den Sie von dieser Stelle in wenigen Augenblicken erreichen. Manchmal will der Fluss aber auch selbst das Zentrum Uerdingens besuchen. Auf Metallschildern direkt am historischen Rheintor können Sie die Pegelstände diverser Hochwässer ablesen. 1882 sorgten 12,38 Meter für Furcht und Schrecken bei der Bevölkerung, auch 1995 blieben bei einem Pegelstand von 11,57 Meter nicht alle Keller und Erdgeschoss-Wohnungen unverschont. Gut dass es einen Deich gab, der die Menschen vor dem Schlimmsten bewahrte. Bei Hochwasser wird zudem das Rheintor durch Holzbohlen und mehrere Schichten Lehm versperrt.

Zwar nicht unbedingt trocken, aber wesentlich vergnügter ging es auf dem Marktplatz und den umliegenden Seitenstraßen zu, wenn die Fußballer etwas zu feiern hatten. Die Kicker von Bayer Uerdingen wussten schließlich, wo sie herkamen. Zwar machte man auch in der „Hauptstadt Krefeld“ seine Aufwartung, doch zuvor standen Tanz und Gesang rund um den Uerdinger Marktplatz auf dem Programm. Diese Reihenfolge wird auch zu Zeiten des närrischen Treibens streng eingehalten. Schon einen Tag bevor der Rosenmontagszug durch Krefeld zieht, ist ganz Uerdingen am Tulpensonntag außer Rand und Band.

Deshalb wurde vor dem am Marktplatz befindlichen Rathaus schon so manches Fass geöffnet – und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Am 22. Juni 1975 beispielsweise war die Stimmung in der ganzen Stadt recht ausgelassen. Bayer 05 Uerdingen gelang erstmals der Aufstieg in die Bundesliga – und wie. Nach einer langen Saison in der Regionalliga Nord verteidigte das Team von Trainer Klaus Quinkert den zweiten Tabellenplatz vor St. Pauli und Arminia Bielefeld und erreichte die Relegationsspiele gegen den Süd-Zweiten FK Pirmasens. Vor allem das Hinspiel in Pirmasens gilt heute noch als Klassiker. Immer wieder wechselte die Führung, am Ende trennten sich die Teams vor 15.000 Zuschauern 4:4. Die Entscheidung musste folglich in Krefeld fallen – und Quinkert hatte seine Schützlinge um den damals 21-jährigen Friedhelm Funkel ausgezeichnet eingestellt.


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